Wir setzen uns für ein leistungsstarkes Bildungssystem ein, das sich den aktuellen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und individuellen Anforderungen anpasst. Basis der schulischen und beruflichen Bildung ist die familiäre Bildung.
Bildung befähigt den Menschen, selbstständig, nachhaltig und sowohl eigen- als auch sozialverantwortlich am Leben teilzunehmen. Als rohstoffarmes Land ist die Schweiz ganz auf die Bildungsressourcen, welche in ihren Bürger:innen stecken, angewiesen, um im internationalen wirtschaftlichen Wettbewerb mithalten zu können. Exzellente Bildung, Ausbildung, Forschung und Entwicklung sind hierfür unabdingbare Voraussetzung. Begabungen jedes Einzelnen sollen gefördert werden, damit eine hohe Durchlässigkeit zwischen den bestehenden sozialen Schichten (unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Behinderung, physischer oder psychischer Krankheit) gewährleistet ist.
Basis der schulischen und beruflichen Bildung ist die familiäre Bildung, welche die Grundlagen schafft für Neugier, Zielstrebigkeit, Selbstkontrolle, Kommunikationsfähigkeit und Kooperationsbereitschaft. Eine ganzheitliche Förderung durch hohe Anforderungen an die Lernenden in den Bereichen der Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz ist eine staatliche Kernaufgabe. Dabei geschieht Förderung durch individuelle Zielorientierung und konsequente Leistungsforderung. Die Leistungsbewertung mit Noten und ergänzenden Berichten ist sinnvoll. Chancengerechtigkeit bedeutet, dass alle Kinder durch gerechte Verteilung der vorhandenen Mittel möglichst gleich viel Förderung und Aufmerksamkeit erhalten, dies gemäss ihren individuellen Ansprüchen und Anforderungen. Damit dies gelingen kann, sind bei zunehmender Heterogenität in einer Normalklasse (Stichwort Integration) mehr Ressourcen zur Verfügung zu stellen.
Die Volksschule und die Lehrpersonen sollen sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Der Fokus liegt auf dem Unterricht und die Bildungsbürokratie soll wo möglich abgebaut werden. Weiter sind die Rechte der Schulen zur Einbindung der Eltern in die Erziehungs- und Bildungsverantwortung zu stärken. Entscheidungen für spezielle Förderung, schulische Massnahmen (z.B. Rückstufung um eine Klasse) und Therapien sollen wieder vermehrt von den Schulen selbst, das heisst von den Lehrpersonen an der Front in Absprache mit den Eltern, anstatt von kantonalen Dienststellen, getroffen werden können. Es geht um eine Rückverschiebung von Entscheidungskompetenzen.
Das duale Berufssystem ist ein wichtiger Eckpfeiler der schweizerischen und solothurnischen Berufsbildung. Es zeichnet sich dadurch aus, dass es sich den steten Veränderungen in der Arbeits- und Berufswelt anpasst. Dieses System ist weiter zu stärken. Die Berufswahl gehört in den Verantwortungsbereich des Schulabgängers und dessen Eltern.
Die Grünliberalen des Kantons Solothurn fordern:
- eine ganzheitliche Förderung in der Volksschule (Sach-, Selbst- und Sozialkompetenz).
- einen Abbau von Bildungsbürokratie.
- die Entflechtung der Finanzierung des Bildungswesens nach dem Prinzip: «Wer bestimmt bezahlt».
- die Entlastung der Lehrpersonen von Zusatz- und Nebenaufgaben.
- die Stärkung der Zusammenarbeit von Schule, Eltern / Erziehungsberechtigten und kantonalen Dienststellen.
- mehr Ressourcen (Teamteaching, heilpädagogische Unterstützung, etc.) für Normalklassen mit hoher Heterogenität. Das ist eine Voraussetzung für das Gelingen der schulischen Integration.
- die Führung von Spezialklassen für Schüler:innen, bei denen eine integrative Schulung nicht möglich ist.
- dass fremdsprachige Kinder einen Intensivkurs in Hochdeutsch erhalten, bevor sie in die Normalklasse integriert werden.
- dass bei der Wahl und Beurteilung von Hochschuldozierenden neben den wissenschaftlichen Kompetenzen auch die Lehrbefähigung, die Führungsqualitäten und soziale Kompetenzen gewichtet werden.