Mittwoch, 3. März 2021

Fernwärmenetz mit regionalem Holz beheizen

Fernwärmenetz mit regionalem Holz beheizen

Postulat interfraktionell: „Fernwärmenetz mit regionalem Holz beheizen“

Die Stadtverwaltung wird beauftragt mit der Regioenergie und der Bürgergemeinde Solothurn verschiedene Vorschläge zu unterbreiten, wie Holz aus der Region im Rahmen der Fernwärmeversorgung nutzbar gemacht werden kann. Dabei ist auch zu prüfen ob die neu zu erstellenden Fernwärme-Hubs mit Schnitzelholz-Wärmeerzeugungsanlagen ausgestattet werden können, die mit Holz aus der Region betrieben werden.

 

Begründung:

Gemäss dem Bereichsleiter Forst der Bürgergemeinde Solothurn hat der Forstbetrieb eine Unmenge an Holz zur Verfügung, welche einer energetischen Verwendung zugeführt werden kann. Insgesamt liegt aktuell in den Waldungen der Bürgergemeinde rund 5'000 Festmeter Energieholz mit einer kalkulatorischen Leistung von 11'200 MWh (!) und wartet auf eine sinnvolle Verwendung. Dies entspricht einem jährlichen Energiebedarf von rund 1'900 gut gedämmten Einfamilienhäusern. Das meiste Holz stammt aus Zwangsnutzungen, wie dem Sturm Burglind oder den massiven Ausfällen durch die Klimaveränderung, aus Sicherheitsholzschlägen wie dies aktuell auf der Kante der «Verenaschlucht» ausgeführt wird, aus Schutzwaldeingriffen und aus Sicherheitsholzereien entlang von Kantons- und Gemeindestrassen. In Solothurn (und Umgebung) ist Wood-Waste ein latentes Thema, das durch den steten Wegfall einheimischer Verarbeitungskapazitäten immer vordringlicher wird.

Die nationale Energiestrategie sieht vor, erneuerbare Energien zu fördern und dazu zählt die Holzenergie. Arbeitsplätze und Wertschöpfung könnten effektiv in den Regionen gehalten bzw. geschaffen werden und der nachwachsende, CO2-neutrale Rohstoff Holz könnte einer sinnigen Verwendung zugeführt werden.

Es ist vermehrt festzustellen, dass grössere Holzheizungen (Fernwärmeverbünde) erstellt werden und nach Inbetriebnahme wird bei der Holzbeschaffung null Wert auf die Transportdistanzen gelegt. Es ist heute daher durchaus üblich, dass Holz aus dem Kanton Jura im Kanton Graubünden (Axpo-Tegra als Versorger der Ems Chemie) verbrannt wird. Dieser Umstand ist ein Absurdum, erst recht, wenn behauptet wird, dass Holz ein CO2-neutraler Brennstoff ist.