Donnerstag, 13. Mai 2021

Interpellation «Risikoabwägung bezüglich Wasserversorgung»

Nicole Hirt stellte gestern eine Interpellation an die Regierung zum Thema «Risikoabwägung bezüglich Wasserversorgung»: Sollen einwandfreie Quellen ausgeschlossen werden, nur weil vielleicht (oder auch nie) eine Verunreinigung auftreten könnte und stattdessen dauerhaft mit Chlorothalonil belastetes Grundwasser verdünnt werden muss, um in die Trinkwasserversorgung zu gelangen?

Die Interpellation im Wortlaut:

 

Interpellation Nicole Hirt, Grenchen (glp) – Risikoabwägung bezüglich Wasserversorgung


Der Perimeter rund um die Grundwasserschutzzonen wurden ausgeweitet, so dass Quellen, die vorher problemlos der Wasserversorgungen gedient haben, plötzlich ausgeschlossen werden könnten. Ein weiteres Problem, das sich in den letzten 2 Jahren manifestiert hat, ist der Gehalt an Chlorothalonil im Grundwasser. Vor diesem Hintergrund und auch in Anbetracht der Tatsache, dass der Kanton Solothurn dereinst an Wasserknappheit leiden könnte, bitte ich die Regierung um Beantwortung der folgenden Fragen:

 

  1. Wie viele Quellen, die der Trinkwasserfassung dienen, gibt es im Kanton Solothurn?
  2. Wie viele wurden/werden nach der Anpassung des Schutzzonenreglementes wegen intensiver Bewirtschaftung, Strassenführungen, Steinbrüche etc. ausgeschlossen?
  3. Wurden Alternativen zu Frühwarnsystemen geprüft? Wenn ja, welche, wenn nein, warum nicht?
  4. Teilt der Regierungsrat die Meinung, dass kleine saubere Quellen mit einem geringen Gefahrenpotential (tritt überhaupt je ein Ereignis ein?) in der Risikoabwägung besser einzustufen sind als Grundwasser, das ständig mit Chlorothalonil belastet ist und verdünnt werden muss?
  5. Täuscht der Eindruck, dass der Kanton kleinere Quellen aufheben will, u.a. auch, weil die Arbeitslast minimiert werden könnte?